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Anlaufstelle, für Männer* und TIN*, die in Kindheit, Jugend oder als Erwachsene sexualisierter Gewalt ausgesetzt waren

© 2015 Tauwetter e.V.

Neuerscheinungen gegen die Reduzierung sexualisierter Gewalt auf ein individuelles Trauma in Beratungsarbeit und Aufarbeitung

Kontextualisierte Traumaarbeit, Beratung und Begleitung nach geschlechtsspezifischer Gewalt – Forschungsergebnisse aus der Praxis feministischer Beratungsstellen ist der Titel eines kleinen Büchleins von Ariane Brenssell, Ans Hartmann und Cai Schmitz-Weicht. Es berichtet über fünf Jahre gemeinsamer Forschungsarbeit gewaltbetroffener Frauen, von Berater*innen des bff und zwei Wissenschaftler*innen. Unterstützungsarbeit für Gewaltbetroffene setzt nicht nur Beratungs- und Traumakompetenzen voraus, sondern auch Zusammenhangswissen über Machtstrukturen und den Einsatz für eine Veränderung dieser Verhältnisse. Sehr gut lesbar. und für alle, die an Beratungsarbeit interessiert sind zu empfehlen. Herausgegeben und zu beziehen über den bff oder in den Berliner Buchläden Schwarze Risse, OH21 und den Buchladen zur schwankenden Weltkugel. Ariane Brenssel war früher Berater*in bei der Beratungstelle Lara in Berlin und ist inzwischen Professorin an der Ostfalia Hochschule. Sie ist Kritische Psychologin und arbeitet schon länger zu sexualisierter Gewalt.

Sexualisierte Gewalt. Aufarbeitung und Bewältigung aus einer reflexiv-sozialpsychologischen Perspektive.Petrer Caspari (geb. Mosser) ist Berater bei kibs in München, war als Mitarbeiter des IPP-münchen an  mehreren Aufarbeitungsprojekten (Kloster Ettal, Odenwald-schule, Stift Kremsmünster) beteiligt und ist Autor des Buches "Wege aus dem Dunkelfeld, Aufdeckung und Hilfesuche vei sexuellem Missbrauch an Jungen". Jetzt hat er hat ein neues Buch geschrieben, warum die Aufarbeitung sexualiserter Gewalt eben keine rein individuelle Last, sondern eine gesellschaftliche Aufgabe ist. "Betroffenheit und Bewältigung sind nicht kontextfrei....Sexualisierte Gewalt entsteht unter der Bedingung von Ungleichheit, die sich in vielfältigen Verhältnissen zwischen Männern und Frauen, zwischen Erwachsenen und Kindern, zwischen Deutschen

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Trauma und Gesellschaft

Spannende Untersuchung zur "Pädo"szene in Berlin veröffentlicht

Iris Hax und Seven Reiß haben für die Unabhängige Kommission zur Aufarbeitung sexuellen Kindesmissbrauchs eine "Vorstudie Programmatik und Wirken pädosexueller Netzwerke in Berlin" erstellt. Dies ist auf der Website der UKASK zu finden. Die Studie reicht von ersten Organisierungsversuchen in den 70ern bis in die heutige Zeit. Es ist eine umfassende Recherche geworden, für die nicht nur zahlreiche Zeitzeugen Interviews gaben, sondern auch z.B. das Schwule Museum das Archiv geöffnet hat. Es ist eine der ersten (die erste?) Untersuchung, in der es u.a. um das Zusammenspiel zwischen Weltanschauungen und sexualisierter Gewalt geht, eine Herangehensweise,,die sich z.B. auch bei der Untersuchung kirchlicher Vorfälle oder sexualisierter Gewalt durch Neonazis lohnen würde.

Die Vorstudie ist ein gelungener erster Schritt, dem hoffentlich weitere folgen werden. So wäre es sich z.B. im Rahmen weiterer Arbeiten sinnvoll, auch die Verflechtungen mit den Protagonist*innen der "Missbrauch mit dem Missbrauch"-Kampagne genauer zu untersuchen. In ihr trafen sich u.a. der damalige Rektor der Berliner Alice-Salomon-Hochschule Reinhart Wolff, der bis heute als "Kinderschützer" aktiv, ist, mit den Erlebnisreisen organisierenden "Story-Dealern" von Hans Geißlinger, dem sexualisierte Gewalt vorgeworden wurde, und Gruppen wie der Täterschützerorganisation SkiFas von denen einige Aktivisten später zu den Väterrechtlern wechselten. Vielleicht gibt es ja auch von Seite der Hochschule mal Interesse an einer Aufarbeitung.

Untersuchung "Pädo"szene

"Auch wir sind einseitig parteilich"

Ein offener Brief zu den "Vorwürfen" gegen spezialisierte Fachberatungsstellen

Nachdem eine Hamburger Anwaltskanzlei, die Sexualstraftäter vertritt, auf ihrer Website Vorwürfe gegen spezialisierte Fachberatungsstellen erhoben hat, ohne uns zu nennen, sehen wir uns zu folgendem offenen Brief gezwungen:

Sehr geehrte Damen und Herren Rechtsanwält*innen,

wir sind auf eine ihrer Websites (www.sexualstrafrecht.hamburg) aufmerksam gemacht worden.
Sie nennen dort Sie eine Reihe von spezialisierten Fachberatungsstellen gegen sexualisierte Gewalt, die Sie als „Opferhilfevereine“ bezeichnen. Sie werfen ihnen vor „ausnahmslos einseitig parteilich und feministisch-ideologisch für Opfer ausgerichtet“ zu sein.
Mit großer Empörung haben wir feststellen müssen, dass wir dort nicht erwähnt werden.

  • Wir sind eindeutig „einseitig parteilich“.
    Wir sind alle selber von sexualisierter Gewalt betroffen und vertreten so die einseitigen Interessen der Gruppe, zu der wir selber gehören. Wir sprechen hier explizit nicht nur von Mitsprache, sondern von Selbstermächtigung. Allein schon deshalb verbietet sich für uns Neutralität oder Überparteilichkeit.
  • Wir verfügen über einen hoffentlich sehr „bedeutungsschwangeren Namen“ (Tauwetter).
    Zu dem Namen gibt es sogar noch ein Gedicht (siehe Website).
  • Wir geben uns unverändert noch große Mühe „feministisch“ zu sein.
    (Den Begriff „ideologisch“ würden wir allerdings zurück weisen, denn Feminismus ist keine in sich geschlossene Ideologie, es wäre eher sinnvoll von Feminismen zu sprechen.)
  • Wir verfügen über Mitarbeiter*innen deren Qualifikation in Ihren Augen sicherlich „fraglich“ ist.
    Für uns zählt nämlich die Kompetenz und nicht ein Papier.
  • Entgegen der von Ihnen aufgestellten Behauptung beschränken die von Ihnen genannten Einrichtungen keineswegs alle „ihre Hilfsangebote auf Mädchen und Frauen“. Von daher dürfte auch die Tatsache, dass wir mit männlichen Betroffenen sexualisierter Gewalt arbeiten, kein Hindernisgrund für
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Tauwetter ist und bleibt parteilich

Fortbildung zu sexualisierter Gewalt gegen Jungen

Das neue Fortbildungsprogramm der Sozialpädagogischen Fortbildungsstätte Berlin Brandenburg ist jetzt online erhältlich. Darin befindet sich u.a. eine Fortbildung von Tauwetter zu sexualisierter Gewalt gegen Jungen:

"Jungen und männliche Jugendliche, die sexualisierter Gewalt ausgesetzt sind oder waren, zeigen trotz aller individuellen Unterschiede in ihren Bewältigungsversuchen oftmals geschlechtsspezifische Verhaltensweisen. Diese basieren auf ihrem Verständnis von Männlichkeit. ... In dem Seminar geht es um die Hintergründe des physischen Erlebens und seine Folgen sowie um Ansätze für Pädagogen/-innen zur Erkennung und Unterstützung ... . Ziel des Seminars ist es, die normale Scheu vor dem Thema zu verlieren sowie die eigene Handlungssicherheit in der Praxis zu stärken."

Termin: 21.10.2021.

Weitere Informationen, Anmeldung etc. unter https://sfbb.berlin-brandenburg.de/sixcms/detail.php/871812?_det=976128&_nav=976157&_kat=976006

Fortbildung sexualisierte Gewalt gegen Jungen

Schließzeit Jahreswechsel 2020/2021

Tauwetter ist vom 20.12. bis zum 4.1. geschlossen

Die Anlaufstelle Tauwetter wird zwischen dem 20. Dezember 2020 und dem 4. Januar 2021 geschlossen. Während dieser Zeit finden keine telefonischen Sprechzeiten statt und wir beantworten auch keine Mails,

Vorausgesetzt es ergeben sich wegen Corona keine grundlegenden Änderungen werden wir ab Dienstag, den 5.1. wieder telefonisch und per mail erreichbar sein.

Schließzeit Jahreswechsel 2020/2021

Selbsthilfegruppen bei Tauwetter

Die Selbsthilfegruppen bei Tauwetter für Männer*, die in Kindheit oder Jugend sexualisierter Gewalt ausgesetzt waren, finden - natürlich mit den üblichen Einschränkungen wegen Corona - weiterhin statt. Interessierte, die an einer neustartenden Gruppe teilnehmen wollen können sich zu den Telefonzeiten (Di 16-18:00, Mi 10-13:00, Do 17 - 19:00 Uhr) oder per mail (mАдрес электронной почты защищен от спам-ботов. Для просмотра адреса в браузере должен быть включен Javascript.) melden.

Selbsthilfe bei Tauwetter

NRW baut Landesfachstelle "Prävention sexualisierte Gewalt" auf 

In NRW sind in den letzten Jahren mehrere große Fälle sexualisierter Gewalt an die Öffentlichkeit gekommen, genannt seien nur die Ortsbezeichnungen Lügde, Bergisch Gladbach oder Münster. Diese haben der Landespolitik vor Augen geführt, dass auch auf Länderebene entschlossener gegen sexualisierte Gewalt vorgegangen werden muss. Die Landesregierung hat deshalb nach Beratungen mit Fachpersonen beschlossen, eine Landesfachstelle Prävention sexualisierte Gewalt neu einzurichten. Träger ist die AGJ, die Arbeitsgemeinschaft Kinder und Jugendschutz. Sie soll die Anstrengungen zur Verhinderung sexualisierter Gewalt voranbringen in dem sie Erwachsene, d.h. Fachkräfte und Personal der Kinder- und Jugendhilfe und andere im Themenfeld sexualisierte Gewalt Tätige dabei unterstützt, präventiv zu wirken, sexualisierte Gewalt frühzeitig zu erkennen und angemessen zu intervenieren. Die eigentliche Fachberatung bleibt bei den spezialisierten Fachberatungsstellen. Zusätzlich sollen ab nächstem Jahr in jedem Regierungsbezirk ein*e Fachreferent*in eingestellt werden, die helfen sollen, die Anstrengungen der Landesfachstelle in die Breite zu tragen.

Dahinter steckt die Idee, dass es notwendig ist, bestehende Strukturen der Kinder- und Jugendhilfe zu unterstützen, zu stärken und wo nötig besser zu qualifizieren. Es ist eine Möglichkeit des Landes unter gegebenen Umständen, die Kinder- und Jugendhilfe, die ja in die Zuständigkeit der Kommunen fällt, zu unterstützen.

Es wird spannend sein zu beobachten, ob dieser Ansatz zu einer Verbesserung der Situation beiträgt. Gleichzeitig ist klar, dass die weit verbreiteten Finanzierungsprobleme der Kinder- und Jugendhilfe damit noch nicht gelöst sind. 2018 hat eine Studie der Hochschule Koblenz den Arbeitsalltag im ASD der Jugendämter untersucht, gravierende strukturelle Probleme festgestellt und vorgeschlagen, die Finanzierung zur Aufgabe des Bundes zu machen. Leider sind Vor- und

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Landesfachstelle Prävention sexualisierte Gewalt NRW

Online-Workshopreihe zu Partizipation in der Forschung

Schon länger gibt es großes Interesse an partizipativer Forschung nicht nur von Seiten Betroffener sexualisierter Gewalt, sondern auch von Forscher*innen zum Thema. Wie kann diese aussehen, wie weit muss oder kann Partizipation gehen, wann ist eine "betroffenenkontrollierte Forschung" sinnvoll und welche Forschung (Prävalenzforschung?) geht nicht partzipativ, ... das sind nur einige Fragen.

Eine Workshopreihe mit spannenden Veranstaltungen zu partizipativer Gesundheitsforschung führ jetzt "PartKomPlus -Forschungsverbund für gesunde Kommunen" zwischen 23.11. und 4.12. diesen Jahres durch. Die Teilnahme ist kostenlos, die Teilnehmer*innenzahl teilweise begrenzt, teilweise nicht. Themen sind u.a. "Partizipation und Epidemiologie" mit dem RKI, "Macht, Autonomie und Partizipation in der offenen Jugendarbeit" oder auch "Ist die Wissenschaftskultur mit der partizipativen (Gesundheits-)Forschung vereinbar?"

Mehr Informationen Programm etc auf der Website von PartKomPlus.

Online-Workshopreihe partizipative Forschung

Keine Menschenverachtung nirgends

Stellungnahme zur AfD Hetze gegen den Mehringhof & Seenotrettungsorganisationen

Vor drei Wochen haben Angriffe griechischer Behörden gegen Seenotrettungsorganisationen, die versuchen Flüchtenden im Mittelmeer zu helfen, stattgefunden. Zeitgleich begann auch in Deutschland in rechten Medien die Hetze gegen NGOs begonnen, von denen einige im Mehringhof ansässig sind. Auch Tauwetter, Anlaufstelle für Männer*, die in Kindheit oder Jugend sexualisierter Gewalt ausgesetzt waren, hat seine Räume im Mehringhof.

Besonders bei der Hetze hervorgetan hat sich der AfD Bundestagsabgeordnete Petr Bystron. Er hat u.a. an einem Videoclip mitgewirkt, der für den US-amerikanischen Online-Kanal von Alex Jones produziert wurde. Auf diesem Kanal wird genau jenes Gemisch von Verschwörungsideologien, White-Supremacy und Waffenfetischismus zusammengebraut, das kennzeichnend für die neue Nazi-Szene ist. Dieser Hintergrund ist es u.a. der Attentätern wie dem Rechtsextremisten, der am 09.10.2019 in Halle Menschen angriff und tötete, die ideologische Rechtfertigung für ihre Taten liefert. Mittlerweile hat die Berliner AfD auch ein eigenes Video produziert in dem sie gegen den Mehringhof hetzt. In beiden präsentiert sich Petr Bystron „heldenhaft“ in der Durchfahrt zum Mehringhof, bezeichnet den Mehringhof als Ratten- oder Drecksloch, bezichtigt die dort ansässigen Projekte des steuerfinanzierten Menschenschmuggels und kündigt großspurig an: „Wir werden das unterbinden.“

Diese Videos sind ein klaren Aufruf zur Gewalt. Das wissen wir, das ist für uns aber leider nichts Neues. Auch schon vor der AfD mussten wir damit rechnen, dass der Mehringhof für Nazis und andere ein potentielles Angriffsziel ist. Nun aber zielen die Angriffe vor allem gegen flüchtende Menschen und Seenotretter*innen.

Die internationale Rechtsaußen-Vernetzung, das Zusammenwirken von Nazibanden, Verschwörungsideolog*innen und parlamentarischen Parteien hat in den letzten Jahren eine neue

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Stellungnahme zu AfD-Hetze gegen Mehringhof

OLG Koblenz bestätigt Kontakt- und Näherungsverbot gegen Vater, nachdem dieser Bilder von sexualisierter Gewalt (Kinderpornographie) heruntergeladen hat

Es ist leider ein bekanntes Problem, dass bekannte und teilweise sogar verurteilte Sexualstraftäter ein Umgangsrecht mit den eigenen Kindern zugesprochen bekommen. Jetzt hat das Oberlandesgericht in Koblenz endlich ein Urteil gesprochen, dass in die andere Richtung geht:

Auf Initiative des Jugendamtes hatte das zuständige Familiengericht beschlossen, dass der Vater zweier Kleinkinder die Wohnung zu verlassen hat und sich den Kindern nicht nähern darf, nachdem ein Ermittlungsverfahren wegen des Besitzes von Kinderpornographie gegen ihn eröffnet wurde. Dagegen hatte der Vater Beschwerde eingelegt, das OLG Koblenz hat aber eine Kindeswohlgefährdung gesehen und die Beschwerde zurück gewiesen. Das Urteil ist hier zu finden.

Kontaktverbot für Konsumenten von "Kinderpornographie"

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