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Anlaufstelle, für Männer* und TIN*, die in Kindheit, Jugend oder als Erwachsene sexualisierter Gewalt ausgesetzt waren

© 2015 Tauwetter e.V.

Weißer Ring nicht länger zentrale Beratungseinrichtung für Ergänzendes Hilfesystem

Für Anträge an den "Fonds sexueller Missbrauch" als Kernstück des Ergänzenden Hilfesystem für Betroffene von sexualisierter Gewalt in Kindheit oder Jugend hatte die Bundesregierung einen Vertrag mit dem Weißen Ring geschlossen: Er soll diejenigen beraten, die einen Antrag stellen wollen. Das ist von mehreren Seiten kritisiert worden. Jetzt hat der Weiße Ring den Vertrag mit dem Bundesfamilienministerium gekündigt.

In einer Pressererklärung gibt die Pressestelle des Weißen Rings an, dass eine Veränderung der Vertragsgrundlage stattgefunden haben soll. Bisher war es so, dass es kein Recht auf Leistungen aus dem Ergänzenden Hilfesystem gab (es gilt eh nur für innerfamiliären Missbrauch und wenn alle anderen Mittel inclusive OEG ausgeschöpft sind). Gegen die Bescheide konnte Widerspruch bei der Entscheidungskommission eingelegt werden, es gab aber keinen Klageweg. Jetzt werden die Bescheide als Verwaltungsakte erlassen. Damit wird es möglich gegen einen Bescheid zu klagen.

Für den Weißen Ring ist das Anlass den Vertrag zu kündigen. Er sagt, er kann nicht gleichzeitig Teil eines Hilfesystems sein und seiner eigentlichen Aufgabe nachkommen, Betroffenen auch dabei zu unterstützen, ihr Recht einzuklagen.

Was jetzt geschehen wird, steht in den Sternen. Ob neue Einrichtungen als Beratungsmöglichkeiten benannt werden, oder ob es der Weiße Ring unter veränderten Vertragsbedingungen (z.B. mit größerer Unabhängigkeit) doch wieder machen wird, ist vollkommen unklar.

Hier zeigt sich, dass das gesamte System nach längerer Zeit der Untätigkeit in der Vorwahlzeit zuwenig durchdacht übers Knie gebrochen wurde. Hauptsache es gab noch irgendetwas vorzuzeigen. Fünf Monate nach dem Start des Ergänzenden Hilfesystems mit großem Presserummel warten Betroffene, die einen Antrag gestellt haben, immer noch auf Bescheide. Und jetzt stellt sich raus, dass das offensichtlich damit zusammenhängt, dass nicht durchdacht

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Weißer Ring nicht länger zentrale Beratungseinrichtung für Ergänzendes Hilfesystem

Presseerklärung:

"Verharmlosung sexualisierter Gewalt ging weit über Grüne und Jungdemokraten hinaus!
Noch heute sind Auswirkungen spürbar !"

Anläßlich der nun endlich stattfindenden Diskussion um die Verharmlosung sexualisierter Gewalt in den 80er Jahren bei den Grünen und den Jungdemokraten hat Tauwetter eine Presseerklärung veröffentlicht.

In ihr wird darauf hingewiesen, dass die Verharmlosung weit über diese Kreise hinaus ging. Sowohl Soziologen und Männerrechtler, als auch Erziehungs- und Sexualwissenschaftler waren daran beteiligt.
Die Kontinuität der Argumentationsketten lässt sich bis heute verfolgen.

Dieses Geflecht muss dringend aufgearbeitet werden. Dazu könnte u.a. eine unabhängige Untersuchungskommission beitragen.

Darüber hinaus wäre es zu begrüßen, wenn alle, die sich heute so vehement von ihren damaligen Worten und Taten distanzieren, sich dafür einsetzen würden, dass es endlich ein flächendeckendes Netz von Fachstellen gibt.

Die komplette Pressererklärung findet sich hier.

"Plastische Chirugie an den Narben der Gewalt"

Peter Mosser von der Fachstelle kibs in München und Thomas Schlingmann von Tauwetter haben zusammen einen Artikel verfasst. Er beschäftigt sich kritisch mit der zunehmenden Medizinisierung der Folgen sexualisierter Gewalt, die über den Traumabegriff stattfindet.

Erschienen ist er im Forum Gemeindepsychologie.

"Bröckelt die Mauer des Schweigens?"

Auf der Fachtagung "Jungen und Männer als Opfer sexualisierter Gewalt – Frauen und Mütter als Täterinnen" am 27. Juni 2013 in Nürnberg hat Thomas Schlingmann einen viel beachteten Vortrag zur Veränderung der Wahrnehmung sexualisierter Gewalt gegen Jungen insbesondere durch Frauen gehalten.

Auf mehrfachen Wunsch veröffentlichen wir hier die Folien des Vortrages.

Presseerklärung: Verharmlosung sexualisierter Gewalt ging weit über Grüne und Jungdemokraten hinaus!

Infoveranstaltung
Ergänzendes Hilfesystem - Der Fond der Bundesregierung für Betroffene sexualisierter Gewalt
Wer kann wann was beantragen?

Seit dem 1. Mai werden Anträge an das Ergänzende Hilfesystem für Betroffene sexualisierter Gewalt entgegen genommen. Wir informieren, wer überhaupt unter welchen Umständen einen Antrag stellen kann, was beantragt werden kann und wie das Ganze funktionieren soll. Das gesamte System ist ein Schnellschuss, es gibt nur wenige, die überhaupt Leistungen beantragen können, und die Hürden sind nicht gerade niedrig. Aber für manche bieten sich trotzdem Möglichkeiten und darüber wollen wir aufklären.

Freitag, 21. Juni 2013 19:00 Uhr
Versammlungsraum, Mehringhof, Gneisenaustrasse 2a, 10961 Berlin

Infoveranstaltung Ergänzendes Hilfesystem

Dr. Christine Bergmann spendet Preisgeld an Tauwetter
& Mitarbeiter_innen von AER-Ticket laufen zugunsten von Tauwetter

Die ehemalige Unabhängige Beauftragte zur Aufarbeitung des sexuellen Kindesmissbrauchs, Frau Dr. Christine Bergmann ist von der Stiftung Solidarität mit dem Regine-Hildebrandt-Preis 2013 ausgezeichnet worden. Damit soll ihr großes Engagement für "Menschen und Gruppen, die ins soziale Hinterfeld geraten sind und deren Stimmen zu schwach sind, um gehört zu werden: vor allem Frauen, Kinder, Jugendliche" gewürdigt werden. Frau Dr. Bergmann hat sich entschlossen, die Hälfte des Preisgeldes an Tauwetter zu spenden, wofür wir uns herzlich bedanken möchten.

Die Mitarbeiter_innen der Firma AERTICKET "AERRUNNER" laufen dieses Jahr beim Firmenlauf in Berlin zugunsten von Wildwasser und Tauwetter. Pro Läufer_in spendet die Firma 100;-€.

Vielen Dank

Dr. Christine Bergmann spendet Preisgeld & Mitarbeiter_innen von AER-Ticket laufen zugunsten von Tauwetter

Wir unterstützen die Aktion von pinkstinks.de gegen Sexismus!
www.petition-werberat.de

Wir unterstützen die Aktion von pinkstinks.de gegen Sexismus!

Presseerklärung zur Sitzung des Runden Tisches am 20.2.2013:
Viele Betroffene fühlen sich verschaukelt und verraten

Über ein Jahr nach seinem Ende trifft sich am 20. Februar der Runde Tisch "sexueller Kindesmissbrauch" erneut um sich anzugucken, was denn von seinem Forderungen umgesetzt worden ist. Wir haben schon am Ende des Runden Tisches kritisiert, dass die konkreten Ergebnisse für von sexualisierter Gewalt Betroffenen dünn sind. Allzuoft wurde zwar beschrieben, dass z.B. bei den Unterstützungsangeboten Lücken vorhanden sind, aber wie diese zu schließen seien, daran hat sich der Runde Tisch nicht herangetraut. Heute müssen wir feststellen, dass selbst die wenigen Dinge, die beschlossen worden sind, nicht umgesetzt werden:

Der Ausbau der Fachberatungstellen geschieht nicht, Tauwetter ist bundesweit die einzige Fachstelle, die neu in die Finanzierung genommen wurde.

Das ergänzende Hilfesystem, das direkte auch finanzielle Hilfen für Betroffene anbieten sollte, wird es maximal für diejenigen geben, die in Institutionen sexualisierter Gewalt ausgesetzt waren. Aber aktuell streiten sich Bund und Länder mal wieder um die Finanzierung. Diejenigen, die innerfamiliärer Gewalt ausgeliefert waren bekommen keine Unterstützung.

Das Gesetz zur Stärkung der Opferrechte im Strafverfahren ist im Rechtsausschuss des Bundestages vorläufig begraben.

Zur kompletten Presserklärung geht es hier.

Tauwetter in Fachbeirat des Unabhängigen Beauftragten berufen

Tauwetter ist in den Fachbeirat des Unabhängigen Beauftragten Johannes Rörig nachberufen worden. Johannes Rörig, hat als Nachfolger von Dr. Cristine Bergmann sich in der Vergangenheit sehr für die Belange der Betroffenen eingesetzt, was wirklich keine leichte Arbeit ist. Er hatte einen Fachbeirat einberufen, der ihn in seiner Arbeit unterstützt und berät. In dieses Gremium sind wir jetzt nach dem Ausscheiden eines bisherigen Mitglieds nachberufen worden. Wir freuen uns über diese Berufung und auf die Mitarbeit und werden

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Presseerklärung zur Sitzung des Runden Tisches am 20.2.2013

"Hilfen für sexuell missbrauchte Mädchen und Jungen verbessern"
Fachstellen gegen sexuelle Gewalt starten Unterschriftenaktion

Drei Jahre nach dem Öffentlich-werden der sexualisierten Gewalt in der katholischen Kirche und über ein Jahr nach dem Ende des "Runden Tisches Sexueller Kindesmissbrauch in Abhängigkeits- und Machtverhältnissen in privaten und öffentlichen Einrichtungen und im familiären Bereich" hat sich an den massiven Lücken im Hilfesystem immer noch nichts geändert. Keine einzige neue Fachstelle ist mit Mitteln der Kommunen, der Länder oder des Bundes neu eröffnet worden, um betroffenen Kindern und Jugendlichen rechtzeitig Unterstützung zu bringen.

Wir arbeiten hier bei Tauwetter jeden Tag mit erwachsenen männlichen Betroffenen und haben selber als Jungen sexualisierte Gewalt erfahren. Viele der Männer, die zu uns kommen, haben als Kinder keine Unterstützung bekommen und mussten alleine lernen, die sexualisierte Gewalt zu überleben. Für nicht wenige hatte das jahrelange negative Konsequenzen. Jetzt Jahrzehnte später versuchen sie die negativen Auswirkungen los zu werden und beginnen mühsam, die ihnen zugefügte Gewalt zu bearbeiten.
Aber auch Männer, bei denen die sexualisierte Gewalt in der Kindheit schon aufgedeckt und gestoppt wurde, sehen sich als Erwachsene oft vor der Notwendigkeit, sich mit dem, was Ihnen angetan worden ist, erneut auseinander zu setzen - diesmal mit den verbesserten Kenntnissen, Fähigkeiten und Möglichkeiten eines Erwachsenen. Dabei wäre für viele dieser Weg einfacher gewesen, wenn damals nicht nur die sexuelle Gewalt gestoppt worden wäre, sondern eine angemessene Unterstützung für sie zur Verfügung gestanden hätte.

Wir unterstützen deshalb ausdrücklich die Forderung nach Verbesserung der Hilfen für Mädchen und Jungen, die sexualisierter Gewalt ausgesetzt sind.

Wir rufen dazu auf: Unterschreibt die Online-Petition. Macht im Bekanntenkreis für die Petition Werbung, und/oder sammelt Unterschriften (es ist möglich

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Fachstellen gegen sexuelle Gewalt starten Unterschriftenaktion

"Die Angst der Bischöfe vor der Wirklichkeit der Betroffenen"
Presseerklärung von Tauwetter zur Kündigung des Vertrages mit dem KfN durch die Bischofskonferenz

Die deutsche Bischofskonferenz hatte das Kriminologische Forschungsinstitut Niedersachsen mit einer Studie beauftragt, die die bekannten Fälle sexualisierter Gewalt in der katholischen Kirche aufarbeiten sollte.

Herr Professor Pfeiffer vom KfN wollte für ein beratendes Gremium Betroffene sexualisierter Gewalt als Expert_innen z.B. für die Ausarbeitung von Fragebögen für Betroffene einbeziehen. Die deutsche Bischofskonferenz forderte in Folge den abgeschlossenen Vertrag mit dem KfN ändern: Sie wollten bestimmen können, wer an der Studie mitarbeitet und wollten das Recht haben, darüber zu entscheiden, was wo veröffentlicht wird. Als Grund wurde Datenschutz angegeben. Herr Pfeiffer hat versucht den datenschutzrechtlichen Bedenken durch eine Verschärfung der Datenschutzvorkehrungen zu begegnen. Das Recht, über die Mitarbeiter_innen zu entscheiden und eine Veröffentlichung zu zensieren, wollte er den Bischöfen allerdings nicht zugestehen.

Jetzt hat die Bischofskonferenz mit der Begründung "das Vertrauensverhältnis sei zerrüttet" den Vertrag gekündigt.

Wir haben eine Stellungnahme zu diesem Vorgang veröffentlicht, der die Ereignisse aus unserer Sicht darstellt. In unseren Augen hat sich mit dieser Entscheidung der konservative Teil der Bischofskonferenz durchgesetzt, dem vermutlich die gesamte Aufarbeitung eh zu weit geht. Vor allem für jene Betroffenen, die nach wie vor einen Platz in der katholischen Kirche suchen ist das ein herber Rückschlag. Es scheint so, dass sich in Teilen des höheren Klerus mehr Gedanken gemacht wird um die gestrauchelten Brüder, d.h. die Täter, als dass der Wirklichkeit der Betroffenen Raum zugestanden wird. Solange betroffene Geistliche oder Laien in der katholischen Kirche befürchten müssen, stigmatisiert zu werden, wenn sie öffentlich machen, dass sie sexualisierter Gewalt in der

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Presseerklärung von Tauwetter zur Kündigung des Vertrages mit dem KfN durch die Bischofskonferenz

"Wildwasser Selbsthilfekongress, 2.-4.Nov.2012
PERSPEKTIVEN
Austausch und Vernetzung politischer Selbsthilfe gegen Gewalt "

Aus der Einladung:

"In drei Tage lang wollen wir mit euch Erfahrungen austauschen und Wissen erweitern. Das Veranstaltungsprogramm bietet euch die Möglichkeit für theoretischen Input und aktive Teilnahme. In Podiumsdiskussionen, Workshops und an offenen Thmentischen habt ihr Raum für eigene Fragen und Austausch mit den Referent_innen.

Eingeladen haben wir dazu unter anderem Clare Shaw (UK) und Projekte wie agisra (Köln), aguas bravas (Nicaragua), ak mob (Berlin), Tauwetter (Berlin). Alle verbindet, dass ihre Erfahrungen als betroffene von Gewalt und Diskriminierung sowie als politische Aktivist_innen grundlegend für ihre Arbeit sind. Aus verschiedenen Perspektiven wollen wir aufzeigen wie wichtig es ist, dass die Deutungshoheit über diese Themen auf der Seite der betroffenen bleibt."

Programm und Infos unter: www.perspektiven-selbsthilfe.de

Wildwasser Selbsthilfekongress, 2.-4.Nov.2012

"Mädchen und Jungen vor sexueller Gewalt in Institutionen schützen"
Noch Plätze auf Fachtag frei

In der Sozialpädagogischen Fortbildungsinstitut Berlin-Brandenburg im schönen Jagdschloss Glienecke findet am 7. November ein Fachtag "Mädchen und Jungen vor sexueller Gewalt in Institutionen schützen" statt.

Die Berliner Fachstellen Wildwasser, Strohhalm und Tauwetter werden zu diesem Thema referieren und Workshops anbieten.

Näheres auf der Homepage des SFBB.

Fachtag "Mädchen und Jungen vor sexueller Gewalt in Institutionen schützen"

Adresse

Tauwetter e.V.
Gneisenaustr. 2a  
10961 Berlin
030 - 693 80 07

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