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Anlaufstelle, für Männer* und TIN*, die in Kindheit, Jugend oder als Erwachsene sexualisierter Gewalt ausgesetzt waren

© 2015 Tauwetter e.V.

Keine Menschenverachtung nirgends

Stellungnahme zur AfD Hetze gegen den Mehringhof & Seenotrettungsorganisationen

Vor drei Wochen haben Angriffe griechischer Behörden gegen Seenotrettungsorganisationen, die versuchen Flüchtenden im Mittelmeer zu helfen, stattgefunden. Zeitgleich begann auch in Deutschland in rechten Medien die Hetze gegen NGOs begonnen, von denen einige im Mehringhof ansässig sind. Auch Tauwetter, Anlaufstelle für Männer*, die in Kindheit oder Jugend sexualisierter Gewalt ausgesetzt waren, hat seine Räume im Mehringhof.

Besonders bei der Hetze hervorgetan hat sich der AfD Bundestagsabgeordnete Petr Bystron. Er hat u.a. an einem Videoclip mitgewirkt, der für den US-amerikanischen Online-Kanal von Alex Jones produziert wurde. Auf diesem Kanal wird genau jenes Gemisch von Verschwörungsideologien, White-Supremacy und Waffenfetischismus zusammengebraut, das kennzeichnend für die neue Nazi-Szene ist. Dieser Hintergrund ist es u.a. der Attentätern wie dem Rechtsextremisten, der am 09.10.2019 in Halle Menschen angriff und tötete, die ideologische Rechtfertigung für ihre Taten liefert. Mittlerweile hat die Berliner AfD auch ein eigenes Video produziert in dem sie gegen den Mehringhof hetzt. In beiden präsentiert sich Petr Bystron „heldenhaft“ in der Durchfahrt zum Mehringhof, bezeichnet den Mehringhof als Ratten- oder Drecksloch, bezichtigt die dort ansässigen Projekte des steuerfinanzierten Menschenschmuggels und kündigt großspurig an: „Wir werden das unterbinden.“

Diese Videos sind ein klaren Aufruf zur Gewalt. Das wissen wir, das ist für uns aber leider nichts Neues. Auch schon vor der AfD mussten wir damit rechnen, dass der Mehringhof für Nazis und andere ein potentielles Angriffsziel ist. Nun aber zielen die Angriffe vor allem gegen flüchtende Menschen und Seenotretter*innen.

Die internationale Rechtsaußen-Vernetzung, das Zusammenwirken von Nazibanden, Verschwörungsideolog*innen und parlamentarischen Parteien hat in den letzten Jahren eine neue

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Stellungnahme zu AfD-Hetze gegen Mehringhof

OLG Koblenz bestätigt Kontakt- und Näherungsverbot gegen Vater, nachdem dieser Bilder von sexualisierter Gewalt (Kinderpornographie) heruntergeladen hat

Es ist leider ein bekanntes Problem, dass bekannte und teilweise sogar verurteilte Sexualstraftäter ein Umgangsrecht mit den eigenen Kindern zugesprochen bekommen. Jetzt hat das Oberlandesgericht in Koblenz endlich ein Urteil gesprochen, dass in die andere Richtung geht:

Auf Initiative des Jugendamtes hatte das zuständige Familiengericht beschlossen, dass der Vater zweier Kleinkinder die Wohnung zu verlassen hat und sich den Kindern nicht nähern darf, nachdem ein Ermittlungsverfahren wegen des Besitzes von Kinderpornographie gegen ihn eröffnet wurde. Dagegen hatte der Vater Beschwerde eingelegt, das OLG Koblenz hat aber eine Kindeswohlgefährdung gesehen und die Beschwerde zurück gewiesen. Das Urteil ist hier zu finden.

Kontaktverbot für Konsumenten von "Kinderpornographie"

Bundesregierung veröffentlicht Angaben, welche Gelder vom Bund wie gegen sexualisierte Gewalt ausgegeben wurden

Als Antwort auf eine kleine Anfrage hat die Bundesregierung u.a. Angaben zu ihren Augaben gegen sexualisierte Gewalt gemacht. Wer als wissen will, wieviel Geld für Trau Dich, den UBSKM, das Hilfetelefon, die BKSF oder anderes vom Bund eingesetzt wird, kann das dort ab Frage 9 nachlesen.
Zur Frage der Finanzierung der spezialisierten Fachberatungstellen gegen sexualisierte Gewalt heißt es mal wieder lapidar: "Die Förderung der spezialisierten Fachberatungsstellen obliegt zuvörderst den Ländern." (Zum Vergleich: "kein Täter werden" hat von 2013 bis 2020 insgesamt über 2,5 Millionen € allein aus Bundesmitteln erhalten. Dazu kommen Gelder von Stiftungen und von Krankenkassen.)
Die gesamte Antwort der Bundesreigerung findet sich un der "Drucksache 19/21685 des Deutschen Bundestages".

Bundesgelder gegen sexualisierte Gewalt

Interview mit Angela Marquardt vom Betroffenenrat

Wir möchten auf das sehr interessante Interview von Angela Marquardt im Deutschlandfunk hinweisen, es ist noch bis Januar 21 in der Dlf Audiothek zu hören. Frau Marquardt ist seit Juni im Betroffenenrat des UBSKM (Unabhängigen Beauftragten für Fragen des sexuellen Kindesmissbrauchs). Im dem Interview vom Juli gibt sie unter anderem Auskunft über ihre Schwerpunkte in der Arbeit im Betroffenenrat und über gesellschaftliche Ursachen sexualisierter Gewalt.

Interview mit Angela Marquardt vom Betroffenenrat

Spendenlauf für AntigewaltKompetenzZentrum Allgäu e.V.

Wir unterstützen gerne den Aufruf zum Spendenlauf des AKZ Allgäu e.V., um Geld für das Auszeithaus zu sammeln. Das Auszeithaus  soll traumatisierten Menschen und ihre Kinder zur Verfügung stehen. Als sicherer Ort an „schweren oder belasteten Tagen“,insbesondere für Menschen aus organisierter Gewalt. Um einen Ausstieg oder Zeit & Raum „des zu sich Kommens“ möglich zu machen braucht es für den Verein „AntigewaltKompentenzZentrum e.V.“  finanzielle Unterstützung. Mehr Informationen zum Spendenlauf finden sich unter diesem Link

Spendenlauf für AntigewaltKompetenzZentrum Allgäu

Expertise zu Sekundärverwertung von Interviews mit Betroffenen

Das Fachbuch "Forschungsdatenmanagement und Sekundärnutzung qualitativer Forschungsdaten - Perspektiven für die Forschung zu sexualisierter Gewalt" herausgegeben von Martin Wazlawik und Bernd Cristmann ist erschienen. In ihm befindet sich u.a. die Expertise von Thomas Schlingmann "Vermeidung von Belastungen oder Verlust der Deutungshoheit?" in der aus Betroffenenperspektive auf die mehrmalige Verwendung von Interviews mit Betroffenen geschaut wird. Das Buch ist Ergebnis einer Tagung zum Thema in Münster vom Juli 2019.

Sekundärverwertung von Interviews mit Betroffenen

Beitrag in Focus-Online zur Situation betroffener Männer

In Focus-Online ist eine Beitrag zur Situation betroffener Männer und der Arbeit von Tauwetter erschienen. Grundlage ist ein Interview mit einem unserer Mitarbeiter. Der Beitrag befindet sich hier.

Focus-Online Beitrag über betroffene Männer

Klarstellung & Korrektur zum Offenen Brief zur "Opferschutzbefragung“ der TU-Chemnitz: Kein Teil der Evaluation von "kein Täter werden"

Als Reaktion auf unseren offenen Brief haben sich die Forscher*innen der TU-Chemnitz gemeldet. Offensichtlich hat unser Brief für eine ziemliche Unruhe in der Universität gesorgt.

Es ist den Forscher*innen wichtig einige Missverständnisse auszuräumen. Sie haben uns mitgeteilt, dass der Opferschutzfragebogen kein Teil der Evaluation des GKV-Modellvorhabens („kein Täter werden“ + BIOS) ist. Es ist vielmehr die Masterarbeit von zwei Student*innen, die -wenn sie gut läuft- quasi als Vorarbeit für die Evaluation nutzbar sein kann. Die Evaluation würde natürlich ein anderes methodisches Niveau haben.

Mit dem Fragebogen ging es darum, die Perspektive der Betroffenen sexualisierter Gewalt einzubeziehen. Direkte Gespräche mit Betroffenen halten sie aber im Rahmen der Evaluation für nicht durchführbar, deshalb sollten „Opferschutz“-einrichtungen befragt werden. Leider würde das in den Teilnahmeinformationen nicht richtig deutlich. Sie bitten die Opferschutzbefragung dennoch auszufüllen und freuen sich auch über kritische Anmerkungen.

Keine Einigung konnten wir auf die Schnelle über das erzielen, was wir in unserem Brief „Verwechslung“ von Ziel und Tätigkeit oder „Kategorienfehler“ genannt haben. Da gibt es weiteren Diskussionsbedarf und dazu haben wir uns verabredet.

Wir freuen uns über die Reaktion der Forscher*innen. Unser Interesse ist natürlich eine gute Evaluation von „kein Täter werden“, das war ja ein Grund für unseren Brief. Deshalb haben uns die Erklärungen der Chemnitzer*innen gefreut und wir sind gespannt auf die weitere Diskussion.

Klarstellung zu "Opferschutzbefragung"

Evaluation von "kein Täter werden": Eine fragwürdige "Opferschutzbefragung"

"Kein Täter werden" wird ja bekanntlich aufgrund eines politischen Beschlusses als Modellvorhaben vom Gesamtverband der gesetzlichen Krankenkassen GKV gefördert, d.h. aus den Krankenkassenbeiträgen von uns allen. Zu einem Modellvorhaben gehört eine wissenschaftliche Begleitforschung und Evaluation. Ziel dieser Evaluation ist es laut GKV u.a. "Effekte und Nutzen" herauszufinden, sowie für die zukünftige Finanzierung Modelle zu entwickeln. Mit der Aufgabe betraut wurde die Technische Universität Chemnitz.

Im Rahmen dieser Evaluation geht es auch um die Öffentlichkeitsarbeit und Kooperationen von "kein Täter werden". Um dazu Angaben zu bekommen, soll eine sogenannte "Opferschutzbefragung" stattfinden.  Auch die Mitarbeiter*innen von Tauwetter wurden eingeladen einen Online-Fragebogen auszufüllen.

Als wir den durchgearbeitet haben, waren wir etwas überrascht: Dass es um "kein Täter werden" geht, ist gar nicht erwähnt. Stattdessen ist die ganze Zeit von "Tatprävention" die Rede. Zudem sind einige Fragen dermaßen unklar formuliert und beinhalten Unterstellungen, dass die Sinnhaftigkeit möglicher Ergebnisse bezweifelt werden muss.

Die Verwechslung der Pressestelle von "kein Täter werden" des Ziels "Tatprävention", also Verhinderung sexualisierter Gewalt, mit der Arbeit, die getan wird, um das Ziel zu erreichen, wurde von den Forscher*innen übernommen. So wird eine Untersuchung zur Farce, denn das Ergebnis wird in den Fragen vorweg genommen. (Falls der Fragebogen jemand interessiert, können wir auf Wunsch eine Kopie zuschicken.)

Wir haben uns entschlossen, dabei nicht mitzumachen und in einem offenen Brief "Ist dieser Weg das Ziel?" an die Forscher*innen unsere Gründe dargelegt. Wir hoffen es wird in den anderen Untersuchungen der Evaluation sauberer gearbeitet.

Achtung zu unserem Offenen Brieg gibt es eine wichtige Klarstellung der TU Chemnitz: Die "Opferschutzbefragung" ist kein Teil der

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Evaluation von "kein Täter werden": Ist dieser Weg das Ziel?

Neuerscheinung "Partizipative Forschung und Gender"

Das Buch "Partizipative Forschung und Gender - Emanzipatorische Forschungsansätze weiterdenken" herausgegeben von Ariane Brenssell und Andrea Lutz-Kluge im Verlag Babara Budrich ist gerade erschienen.

"Nicht über Menschen forschen, sondern mit ihnen - das ist die Grundidee partizipativer Forschung. Der vermeintlich 'neutrale' Forschungsstandpunkt wird aufgegeben zugunsten eines gemeinsamen und parteilichen Forschens mit dem Ziel der emanzipatorischen Veränderungen von Geschlechter- und Lebensverhältnissen.
Der Band bietet eine Einführung in die feministisch-partizipative (Aktions)-Forschung und versammelt ausgewählte Forschungsprojekte aus dem deutschsprachigen und angelsächsischen Raum. Der thematische Fokus liegt dabei auf der Auseinandersetzung mit Geschlechterverhältnisse im Kontext von Sexarbeit, Strafvollzug, Gewalt und Traumaarbeit, Trans*Community und Gesundheitsförderung. Dabei werden methodische sowie anwendungsbezogene Ansätze wie communitybasierte Forschung, betroffenenkontrollierte Forschung, Participative Action Research, Ästhetische Forschung und Mixed-Methods-Forschung vorgestellt und im Hinblick auf ihre spezifisch partizipative Qualität reflektiert." (Aus dem Klappentext)

Mit Beiträgen von Ariane Brenssell und Andrea Lutz-Kluge, Nivedita Prasad, Lilli Böwe & Monika Nürnberger, Erik Meyer & Arn Sauer Gabriele Dennert, Michelle Fine & Maria Elena Torre, Sandra Köstler, sowie Thomas Schlingmann.

"'Über Partizipation hinaus' verweist Thomas Schlingmann in dem abschließenden Beitrag dieses Bandes. Schlingmann kritisiert 'Partizipation'als lediglich situative anstatt strukturelle Aufhebung von Machtverhältnissen ... Schlingmann orientiert sich dabei an 'Survivor-Controlled-Research'-Ansätzen in Großbrittanien und zeigt damit Perspektiven einer konsequenten Weiterentwicklung partizipativer Aktionsforschung (PAR) auf." (Aus der Einleitung)

Wirklich empfehlenswert, im Buchhandel erhältlich, 24,90€

Partizipative Forschung und Gender

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