Klarstellung & Korrektur zum Offenen Brief zur "Opferschutzbefragung“ der TU-Chemnitz: Kein Teil der Evaluation von "kein Täter werden"

Als Reaktion auf unseren offenen Brief haben sich die Forscher*innen der TU-Chemnitz gemeldet. Offensichtlich hat unser Brief für eine ziemliche Unruhe in der Universität gesorgt.

Es ist den Forscher*innen wichtig einige Missverständnisse auszuräumen. Sie haben uns mitgeteilt, dass der Opferschutzfragebogen kein Teil der Evaluation des GKV-Modellvorhabens („kein Täter werden“ + BIOS) ist. Es ist vielmehr die Masterarbeit von zwei Student*innen, die -wenn sie gut läuft- quasi als Vorarbeit für die Evaluation nutzbar sein kann. Die Evaluation würde natürlich ein anderes methodisches Niveau haben.

Mit dem Fragebogen ging es darum, die Perspektive der Betroffenen sexualisierter Gewalt einzubeziehen. Direkte Gespräche mit Betroffenen halten sie aber im Rahmen der Evaluation für nicht durchführbar, deshalb sollten „Opferschutz“-einrichtungen befragt werden. Leider würde das in den Teilnahmeinformationen nicht richtig deutlich. Sie bitten die Opferschutzbefragung dennoch auszufüllen und freuen sich auch über kritische Anmerkungen.

Keine Einigung konnten wir auf die Schnelle über das erzielen, was wir in unserem Brief „Verwechslung“ von Ziel und Tätigkeit oder „Kategorienfehler“ genannt haben. Da gibt es weiteren Diskussionsbedarf und dazu haben wir uns verabredet.

Wir freuen uns über die Reaktion der Forscher*innen. Unser Interesse ist natürlich eine gute Evaluation von „kein Täter werden“, das war ja ein Grund für unseren Brief. Deshalb haben uns die Erklärungen der Chemnitzer*innen gefreut und wir sind gespannt auf die weitere Diskussion.